Liebe Bürgerinnen und Bürger von Gloggnitz,
in Sachen Wasserschaden im Schulzentrum kursieren derzeit viele Gerüchte in der Stadt. Natürlich bewegt das Thema die Menschen, insbesondere Eltern von Kindern, die die Schule besuchen. Aber ebenfalls natürlich läuft das Weitererzählen von Gerüchten wie das berühmte Kinderspiel Stille Post ab – bei jeder Weitererzählung wird die ursprüngliche Aussage ein wenig verändert und am Schluss kommt eine Aussage heraus, die mit dem ursprünglichen Sachverhalt nur noch sehr wenig zu tun hat.
Daher haben wir uns entschlossen, die häufigsten Fragen aus WhatsApp-Gruppen der Eltern, die auf Basis solcher Gerüchte entstanden sind, zu beantworten.
Aussagen bzw. Anfragen (Wortlaut aus WhatsApp-Gruppen der Eltern!):
Aussage/Frage 1: In der Schule ist 1 Meter hoch Schimmel - schwarz!
Antwort: Im Schulzentrum gibt es einzelne Trockenbauwände, die von Schimmel befallen sind. Das ist meist im Bereich der Fußbodenleisten. Die Trockenbauwände (Rigips) „ziehen“ die Feuchtigkeit aus dem Boden und sind, anders als Holzmassiv- oder Betonwände, anfällig für Schimmelbildung. Diese Wände werden im Zuge der Sanierung auf 1m Höhe entfernt und erneuert. Das bedeutet aber nicht, dass der Schimmel so hoch steht, die Sanierungsfirma entfernt - gemäß Protokoll - auch mindestens 50cm „gesunde Wand“.
Im OG 1 haben diese Sanierungsarbeiten bereits begonnen. Der Zutritt über eigens eingerichtete Schleusen zu diesen Räumen ist nur den Mitarbeitern der Sanierungsfirma mit Schutzanzügen und Masken gestattet. Weiters wird über spezielle Geräte Unterdruck in den Räumen erzeugt, damit keine Schimmelsporen aufgewirbelt werden können. Kinder und Lehrer haben keinen Zutritt zu diesen Räumen.
Die betroffenen Räume im UG sind vom Bauhof vorläufig abgeschottet. Vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen wird die Fachfirma auch diese Bereiche absolut dicht abschotten. Auch diese Räume dürfen ausschließlich von Mitarbeitern der Sanierungsfirma betreten werden.
Aussage/Frage 2: Es dürfte stinken und die Kinder müssen dort drinnen sitzen!
Antwort: Es gab letzte Woche Geruchsbelästigungen. Im Volksschulturnsaal hat sich Wasser unter der Dampfsperre angesammelt und im Zuge der Entfernung des Bodens war dieses abgestandene Wasser bemerkbar. Das Wasser wurde abgesaugt, der Boden gereinigt. Die Geruchsbelästigung hat in den folgenden Tagen spürbar abgenommen und ist nun in den Klassenräumen nicht mehr wahrzunehmen. Auch im Kellergeschoss ist der Geruch kaum noch vorhanden.
Aussage/Frage 3: Ist es gesundheitsschädlich?
Antwort: In Absprache mit den Gutachtern und der Sanierungsfirma wurden die betroffenen Bereiche abgeschottet und diese dürfen nicht betreten werden. Die derzeit benutzbaren Räume sind nicht von Schimmel betroffen. Im Kellergeschoss und Eingangsbereich sind letzte Woche sicherheitshalber Luftmessungen durchgeführt worden, die Ergebnisse werden für Anfang nächste Woche erwartet. Die Stadtgemeinde ist sich bewusst, dass das Schulzentrum vor allem von Kindern benutzt wird und wir agieren in ständiger Rücksprache mit Experten und Fachleuten, um eine Gefährdung auszuschließen. Die Gemeinde hat keinerlei Interesse, Kinder (und Lehrer) bewusst einer Gefahr auszusetzen.
Aussage/Frage 4: Angeblich dürfen Eltern nicht hinein!
Antwort: Die abgesperrten Bereiche dürfen Eltern, Kinder und Lehrer (beziehungsweise niemand außer Mitarbeiter der Sanierungsfirma mit entsprechender Schutzkleidung) natürlich nicht betreten. Die Regelung für das Betreten der Schule von Eltern und schulfremden Personen hat sich durch die Wasserschäden nicht verändert. Am Wochenende wird das Erdgeschoss im Rahmen des Tags der offenen Tür verwendet und steht Besuchern offen. Ein „Betretungsverbot“ für das Schulzentrum hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Aussage/Frage 5: Lehrer dürfen darüber nicht sprechen.
Antwort: LehrerInnen werden laufend über den neuesten Stand der Sanierungsarbeiten von Seiten des Schulerhalters / der Gemeinde über die Schulleitung informiert. Die Lehrerschaft ist auch angehalten, bei der Informationsweitergabe an die Eltern auf Sachlichkeit zu achten und keine haltlosen Gerüchte zu verbreiten.
Aussage/Frage 6: Gibt es eine Informationssperre dazu?
Antwort: Nein, eine Informationssperre gibt es nicht! Es gibt auch keinerlei „Verschwiegenheitsvereinbarungen“, die Mitarbeiter oder Lehrer unterschreiben müssten. Das ist schon rein faktisch nicht möglich, da Lehrer nicht bei der Stadtgemeinde angestellt sind, sondern beim Land Niederösterreich. Im Gegenteil, wir versuchen laufend transparent über die aktuellen Schritte zu informieren. Wenn nicht täglich oder wöchentlich ein Update kommt, ist das nicht aufgrund einer angeblichen „Informationssperre“, sondern einfach, weil es noch keine Neuigkeiten gibt und Gutachten und Messergebnisse einfach eine gewisse Zeit brauchen.
Aussage/Frage 7: Wie geht es weiter?
Antwort: Zur Zeit werden die Schimmel-Beiseitigungs-Maßnahmen im OG1 abgeschlossen, die Fußböden getrocknet und eine sogenannte „Feinreinigung“ durchgeführt. Nach Beendigung dieser werden neuerliche Messungen durchgeführt. Bei positiven Ergebnissen wird mit den Instandsetzungsmaßnahmen begonnen,
damit die Klassen- und Nebenräume in der VS bald wieder benützt werden können. Sobald die Abbrucharbeiten erfolgt sind und während die Trocknung läuft, wird mit den Arbeiten im EG (Hortraum) und Kellergeschoss begonnen.
Die spezielle Messung des Kellergeschosses auf Wassereintritte erfolgt Donnerstag und Freitag dieser Woche, um die Schadstelle zweifelsfrei zu dokumentieren. Die Auswertung der Messergebnisse und die Erstellung des Gutachtens wird einige Tage in Anspruch nehmen.